Klanginstalltion während des Rundgangs 2012 an der HBK Braunschweig.
Die
Arbeit besteht aus zwei Bildern, in Ölfarbe auf Leinwand gemalt, in
deren Innenräumen Lautsprecher installiert sind. Über diese
Lautsprecher erfolgt die Wiedergabe der aufgenommen akustischen
Ereignisse der Entstehungsprozesse der Bilder.
Beginnend
mit dem Bau der Rahmen über das Grundieren bis zum Malprozess wurden
alle entstehenden Geräusche aufgenommen. Während des Malprozesses
wurden auch Umgebungsgeräusche, sowohl vom Malvorgang selbst (das
Auftragen der Farbe, Auswaschen der Pinsel...), als auch die durch
die Bewegung um das Bild enstehenden Geräusche (Bewegung von Schuhen
auf dem Boden, das Herumrücken von Stühlen, Atemgeräusche)
aufgenommen. Der gesamte Malvorgang ist somit akustisch dokumentiert
worden. Die Aufnahme enthält auch den Raum der Entstehung, das
Atelier, das akustisch den Rahmen für die Aufnahmen gegeben hat.
Durch die Anbringung eines Lautsprechers innerhalb des Keilrahmens,
hinter der sichtbaren Leinwand, wird die Möglichkeit gegeben, den
Klang des Entstehungsprozesses des Bildes gleichzeitig zum visuellen
Betrachten zu erfahren. Das Medium der Malerei soll dabei um den
akustischen Faktor erweitert werden.
Die
Motive sind archaisch und naturbezogen. Bei dem Betrachten des Bildes
soll die Verdichtung, die visuell in der Malerei stattfindet, durch
die Aufschichtung von mehreren Farbschichten, auch akustisch durch
die Schichtung mehrerer Audiospuren erfahrbar sein.
Dadurch entstehen Stellen in der Audio-Aufnahme, die eine sehr hohe
Dichte besitzten, in denen viele Ereignisse für den Höhrer
gleichzeitig wahrnehmbar sind und andere Momente in denen nur das
leise Geräusch des Pinsels auf der Leinwand hörbar ist.
Dabei
soll der Klang im Verhältnis zum Bild nicht als reine akustische
Unterstützung zum gemalten Bild dienen, also einen geringeren
Stellenwert innhalb des Werkes einnehmen, sondern als gleichwertiges
Element erscheinen. Dadurch wird der Betrachter gleichzeitig mit dem
Entstehtungsprozess und dem fertigen Werk konfrontiert. Es soll so
die Möglichkeit gegeben sein das Medium Malerei, das sich
normalerweise hauptsäch im Visuellen Bereich abspielt, um einen
akustischen Fakor zu erweitern und ein Bewusstsein dafür zu
schaffen, dass der Akt des Malens nicht nur ein gemaltes Bild
erzeugt, sondern auch eine Vielzahl an Klängen. Die Nutzung
unterschiedlicher Materialien, beispielsweise verschiedener Pinsel,
ermöglichen eine große Zahl von Variationen der Klänge.
Die
Bilder sollen ihren normalen Platz, als hängendes, flaches Bild an
der Wand verlassen und den Raum visuell als Bild, räumlich als
Objekt und akustisch durch die Klänge bespielen. Der Klang der
Entstehung des Bildes klingt nun im Resonanzraum, den das fertige
Bild darstellt.