Kopfhörer auf Sockel, Marmorkies
Ein
stiller, in sich ruhender Raum, in dessen Mitte ein weißer Sockel
steht. Auf dem Sockel liegt ein Kopfhörer, um diesen zu erreichen
muss der Besucher ein Feld aus Marmorkies betreten. Der Besucher wagt
nun vorsichtige Schritte auf Marmor, um zum dem Sockel zu gelangen.
Die Sinne sind angespannt, erwarten ein gut wahrnehmbares Ereignis.
In dieser Erwartungshaltung besteht die Möglichkeit,
Sinneswahrnehmungen, die sonst zu nebensächlich wären um sie
deutlich wahrzunehmen, bewusst zu erfassen. Leise erklingt im
Kopfhörer hintergründig ein Grollen, ein verhalltes Stampfen auf
dem Marmorboden einer Kirche. Schritte von alltäglichen Handlungen
auf heiligem Boden, innerhalb einer Architektur die eine
Manifestation des Sakralen inmitten des Gewöhnlichen darstellt.
Leise Gesprächsfetzen verklingen langsam im Raum und lassen damit
Gespräche über alltägliches im sakralen Raum auflösen. Diese
zeitlich begrenzte Klangaufnahme wird mit den Klängen konfrontiert,
die wir permanent erzeugen – durch unsere Bewegung innerhalb
unserer Umgebung. Zwei Klangebenen werden somit gegenübergestellt:
Die einen konservierten Zeitabschnitt wiedergebende, komponierte
Ebene der Aufnahme und die Ebene der permanent in diesem Augenblick
erzeugten Umgebungsgeräusche durch die Bewegung des Besuchers im
Raum.